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«Es braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch den Mut, sich etwas zuzutrauen» – SML-Alumna Sarah Braun im Porträt
Admin myCampus
22.09.2024
«Es braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch den Mut, sich etwas zuzutrauen» – SML-Alumna Sarah Braun im Porträt
SML-Alumna Sarah Braun, MSc in Business Administration, Leiterin Marktmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Bank Cler
Sarah Braun erzählt von ihrem Werdegang in der Finanzwelt, dem Spagat zwischen Studium und Beruf und ihrem Weg bis in die Geschäftsleitung der Bank Cler. Warum Praxis und Theorie Hand in Hand gehen müssen – und warum Mut zu neuen Herausforderungen so entscheidend ist.

Sarahs Einstieg in die Berufswelt begann früh. Nach dem Gymnasium entschied sie sich, praktische Erfahrungen zu sammeln, anstatt sofort zu studieren. «Ich habe relativ schnell realisiert, dass ich direkt in die Arbeitswelt eintauchen möchte», sagt sie, «Studieren stand für mich zwar fest, aber ich wollte mir dafür Zeit lassen.» Dementsprechend begann sie 2006 eine Bank- und Finanzausbildung bei der Credit Suisse. Heute leitet die zweifache Mutter das Marktmanagement der Bank Cler und ist Mitglied der Geschäftsleitung. Der Weg dorthin begann an der Universität Zürich.
Mittendrin im Berufsleben
2008 entschied sich Sarah für ein Publizistikstudium mit Nebenfach Wirtschaft an der Uni Zürich. Parallel dazu arbeitete sie weiterhin bei der Credit Suisse. Sie erzählt: «Das Studium war hart, vor allem, weil ich nebenbei viel gearbeitet habe. Aber ich wollte mir das Studium selbst finanzieren und gleichzeitig berufliche Erfahrungen sammeln.» Weiter sagt sie: «Wenn man nur studiert, ohne Praxisbezug, verpasst man etwas. Die Arbeitswelt sieht ganz anders aus und das wollte ich von Anfang an kennenlernen.» Sie gibt jedoch zu: «Einige meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen konnten zum Teil schon das ‹klassische› Studentenleben führen. Ich konnte das an gewissen Stellen schlichtweg nicht, weil ich wirklich viel gearbeitet habe.» Auch die effektive Zeit auf dem Campus sei dadurch begrenzt gewesen. Dennoch bereut sie ihre Entscheidung nicht: «Der Job war herausfordernd und spannend und ich wusste: Ich bin mittendrin im Berufsleben.»
«Das Studium an der ZHAW war ein Geschenk»
Zwei Jahre nach ihrem Abschluss an der Universität Zürich entschied sich Sarah dann für den Master in Business Administration an der ZHAW School of Management and Law. «Der Mix aus Praxis und Theorie hat mir gefallen. Es war eine ganz andere Erfahrung als an der Uni», resümiert sie, «ich konnte das Gelernte sofort in der Praxis anwenden. Das hat mich extrem motiviert.» Die zwei Jahre an der ZHAW haben sie geprägt: «Ich habe unglaublich viel mitgenommen. Vor allem, wie man Dinge strukturiert angeht, wie man recherchiert und präsentiert. Das waren entscheidende Fähigkeiten, die ich heute täglich brauche.»
Ihr Rat für Studieninteressierte: «Fragt euch, warum ihr studieren wollt. Macht es nicht nur für den Lebenslauf, sondern weil euch das Thema wirklich interessiert, und nehmt so viel wie möglich mit.» Eine bewusste Entscheidung zu treffen und das Beste daraus zu machen, so funktioniere sie grundsätzlich.
Der Sprung zur Bank Cler
Ebenso bewusst entschied sie sich vor gut acht Jahren für die Bank Cler. «Ich hatte das Gefühl, dass sich bei dieser Bank etwas bewegt und dass man selbst etwas bewegen kann. Und ich wollte Teil von dieser Geschichte sein», sagt sie. Sarah übernahm schnell Verantwortung und stieg innerhalb von wenigen Jahren zur Leiterin des Marktmanagements und zum Mitglied der Geschäftsleitung auf. Ein konkretes Karriereziel sei das nicht gewesen: «Es ging mir immer darum, etwas zu tun, das mich begeistert. Wer für seine Arbeit brennt und eine Leidenschaft entwickelt, wird von selbst motiviert – und Türen öffnen sich.» In den acht Jahren hat Sarah das Rebranding von der Bank Coop zur Bank Cler miterlebt und die Einführung der Neobanking-App «Zak» massgeblich mitgestaltet.
Heute sagt sie: «Ich identifiziere mich nicht nur mit meinem Job, sondern auch mit dem Unternehmen. Das ist für mich das Allerwichtigste.»
«Man darf auch mal scheitern»
Ein roter Faden in Sarahs Werdegang ist womöglich ihr Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen. «Ich hatte immer mal wieder Respekt vor neuen Aufgaben oder habe sogar gezweifelt, ob ich ihnen gewachsen bin», erzählt sie. Doch sie habe gelernt zu sagen: «Ich mache das jetzt einfach. Wenn es schiefgeht, ist das auch okay. Scheitern gehört dazu. Durch diese Einstellung habe ich vieles ausprobiert, Dinge einfach gemacht – und bin so nie stehen geblieben.» Sie ist überzeugt: «Es braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch den Mut, sich etwas zuzutrauen.»
Für Sarah ebenfalls wichtig: «Ein gut funktionierendes Team und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden.» Weiter sagt sie schmunzelnd: «Du kannst es nicht allein schaffen. Das geht schlichtweg nicht. Ein grossartiges Team ist matchentscheidend. Und so ein Team habe ich.»